Besonderer Betriebsbesuch für Mitarbeitende des Kommunalen Job-Centers Erbach

Die Gelegenheit eine Mühle zu besuchen, die es bereits seit 1513 gibt, bekommt man nicht alle Tage. Umso besonderer war die Betriebsbesichtigung in Reichelsheim, welche der Arbeitgeberservice des Kommunalen Job-Centers kürzlich für sich und weitere Kolleginnen und Kollegen organisiert hatte. Mit Rainer Feick, dem Juniorchef der Herrnmühle Harald Feick OHG, sprachen sie über das Müllerhandwerk, Herausforderungen im Berufsalltag, Stellenbesetzung und Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Die Herrnmühle mit angeschlossenem Fachgeschäft gehört bereits in sechster Generation zum Familienunternehmen. Die Kunden sind vorwiegend regionale Landwirte, die ihr Getreide vor Ort trocknen und verarbeiten oder ihr Saatgut dort aufbereiten lassen. Bis zu 500 Tonnen Getreide können direkt in der Mühle, weitere 500 Tonnen im Lager zur Futtermittelherstellung vorgehalten werden. Darüber hinaus ist die Herrnmühle eine der wenigen Mühlen, die noch Urgetreide verarbeiten. Hierfür ist neben einem speziellen Schälvorgang auch ein besonderer Mahlstein notwendig. Rainer Feick hat in diesem Zusammenhang ein Herzensprojekt umgesetzt und die regionale Marke „Nibelungenkorn“ etabliert. Unter dieser Marke wird Urgetreide nach besonderen Vorgaben von regionalen Bauern angebaut, in der Mühle zu Mehlen, Schroten und Getreideflocken verarbeitet und an regionale Bäcker oder Privatpersonen verkauft. Darüber hinaus werden im Ladengeschäft oder im Online-Shop weitere Getreideprodukte, Lebensmittel oder Utensilien für die Gartenarbeit und Heimtierpflege angeboten.

„Auch, wenn sich im Laufe der Zeit viel geändert hat und die Technisierung immer weiter fortschreitet, ist es auch heutzutage kein einfacher Job eine Mühle zu betreiben. Aber es ist eine Arbeit, die Spaß macht und in gewisser Weise auch ein Stück Heimatgeschichte, die es zu erhalten gilt“, erklärte Rainer Feick den Gästen vom Kommunalen Job-Center. Freude an der Arbeit, im Umgang mit den Kunden, Verlässlichkeit und ein gutes Miteinander erwartet der gelernte Einzelhandelskaufmann und Landwirt auch von seinen Angestellten. Aktuell arbeiten in der Herrnmühle zehn Voll- und zwei Teilzeitkräfte. Diese sind in der Mühle, im Lager, im Verkauf oder im Büro tätig. Gerne würde er weitere Mitarbeitende einstellen, vor allem, weil die Erweiterung des Geschäfts und des Angebots für Pferdehalter geplant ist. Um Personal, wirbt er dafür mit kreativen Anzeigen vor allem auf Online-Plattformen und Social-Media-Kanälen. Doch die Rückmeldungen sind, wie bei vielen anderen Stellenanbietern, überschaubar. Dabei wären auch Quereinsteiger willkommen und die Ausbildung im Bereich Einzelhandel oder Lagerlogistik möglich.

Bei der Suche nach Mitarbeitenden könnte das Kommunale Job-Center aus Erbach unterstützen. Carolin Schön vom Arbeitgeberservice erklärte Rainer Feick während der Betriebsbesichtigung, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit es hierfür gibt: „Unternehmen, die Mitarbeiterbedarf haben, können sich bei mir melden und ein Stellenprofil hinterlegen. Anhand dieses Profils suche ich gemeinsam mit den Vermittlungscoachs im Kundenstamm des KJC nach passenden Bewerbern. Nur wenn wir der Meinung sind, dass die Voraussetzungen sowohl für unsere Kundschaft als auch für den potenziellen Arbeitgeber stimmen, bringen wir beide zusammen und unterstützen im Bewerbungsprozess. Dies erfolgt unbürokratisch und natürlich kostenfrei. Ziel ist es, für die Kundinnen und Kunden, die bereits längere Zeit auf Jobsuche sind und Bürgergeld beziehen, die Chance auf den (Wieder-) Einstieg ins Berufsleben zu erhöhen und Betrieben der Region bei der Besetzung offener Stellen zu helfen.“

Unternehmen, die im Rahmen eine Betriebsbesichtigung mit dem Kommunalen Job-Center ins Gespräch kommen möchten oder aktuell Arbeitskräfte suchen, können sich gerne bei Carolin Schön vom Arbeitgeberservice unter Telefon 06062 70-1426 oder per E-Mail an arbeitgeberservice@odenwaldkreis.de melden.