Wertvolle Impulse der Positiven Psychologie für Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

Jede und jeder weiß, was das ABC ist. Das Alphabet zu lernen, ist Grundlage jeder schriftlichen Verständigung. Was das „Stärken-ABC“ ist, wissen dank eines von der Kinder- und Jugendförderung organisierten Fachtags nun 16 pädagogische Fachkräfte aus dem Odenwaldkreis. Auch dabei geht es um Kommunikation – nämlich darum, positive Eigenschaften und persönliche Ressourcen von Kinder und Jugendlichen zu stärken. Ziel ist, das Selbstwertgefühl zu fördern. „Wir wollen Stärken stärken und nicht Schwächen schwächen“, erläuterte Christiane Hosemann vom Kids-Relax-Zentrum für Entspannungspädagogik (Messel), die Referentin des Fachtags.

Er stand unter dem Motto „Dem Glück auf der Spur“. Hosemann stellte neben dem „Stärken-ABC“ auch andere Methoden der Positiven Psychologie vor, die den Fokus auf Kraftquellen des Menschen legt. Ebenso informierte sie über Erkenntnisse der Glücksforschung.

So lernten die Teilnehmenden das PERMA-Modell kennen. PERMA, von Martin Seligman 2011 definiert, steht für Positive Emotionen (P), Engagement und eigene Stärken (E), positive Beziehungen (R – Relationship), das Sinnerleben (M – Meaning) und Zielerreichung + Durchhalten (A – Accomplishment). Zu jedem der Bereiche konnten die Teilnehmenden einzelne Methoden kennenlernen und ausprobieren.

Die Fachkräfte hatten dadurch die Möglichkeit, sich selbstkritisch Gedanken über Stärken zu machen und ob sie diese bereits einsetzen, um ihrem persönlichen Glück auf die Sprünge zu helfen. Darüber hinaus wurden im Austausch über die Definition von „Glück“ neue positive Beziehungen hergestellt und sich in diesem Zusammenhang die Frage gestellt „Wofür bin ich dankbar?“. Schon ein altes Sprichwort besagt: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind“ (Francis Bacon). Das Highlight des Fachtags waren die positiven Emotionen, die alle Beteiligten bei der Lach-Yoga-Einheit erlebten – dabei wurden Tränen gelacht.

Sofort war einigen Teilnehmenden klar: „Das muss ich mit meiner Klasse probieren.“ Denn gerade bei Kindern und Jugendlichen ist eine positiv geprägte Beziehungsarbeit mit lebensbejahenden Emotionen wichtig, um sie in ihrem Wohlbefinden und der eigenen ressourcen-orientierten Entfaltung zu unterstützen.

Insgesamt wurde deutlich, dass durch die Erkenntnisse der Positiven Psychologie und der Glücksforschung ein gesundheitsfördernder Paradigmenwechsel stattfindet – weg von der Entstehung von Krankheiten hin zur Frage „Was macht und hält einen Menschen gesund?“. Fachkräfte, die dies verinnerlicht haben, sind Vorbilder und können die Kinder und Jugendlichen in deren positiver Entwicklung unterstützen.

Trotz eines intensiven und teilweise nachdenklichen Fachtags gingen alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen etwas glücklicher nach Hause und freuen sich, das Erlernte in ihrem pädagogischen Umfeld weitergeben zu können.