Schon jetzt viele konkrete Tipps zum Verhalten bei großer Hitze

Flüssigkeitsmangel im Körper, Sonnenstich, Hitzausschlag oder gar ein Hitzekollaps: Viele heiße Tage können den Körper auf eine harte Belastungsprobe stellen – wenn man sich nicht richtig verhält. Wie Menschen möglichen Gefahren vorbeugen und was im akuten Fall zu tun ist, darüber informiert nun das Gesundheitsamt in einem ausführlichen Flyer. Er wird in diesen Tagen an viele Institutionen im Kreis verteilt – vom Kindergarten bis zum Pflegeheim – und ist hier nachzulesen.

Der Flyer ist Teil dieses Plans, den das Gesundheitsamt federführend erarbeitet hat. Damit ist es Vorgaben des Bundes und des Landes Hessen nachgekommen, nach denen ein solcher Plan bis spätestens zum Jahr 2025 erstellt werden muss. Im Rahmen des detaillierten Hitzeaktionsplans arbeiten etliche Stellen der Kreisverwaltung aber auch viele Partner im Kreisgebiet zusammen, zum Beispiel die schon erwähnten Kindergärten und Pflegeheime, aber auch Schulen, Arztpraxen und Apotheken. Auf der Kreishomepage ist dieser Plan ebenfalls nachzulesen.

Koordiniert wird die Zusammenarbeit im Gesundheitsamt. „Damit wollen wir dazu beitragen, dass alle Partner die im Plan festgelegten Maßnahmen auch durchführen, je nach der vom Deutschen Wetterdienst herausgegebenen Hitzewarnstufe“, erläutert der stellvertretende Abteilungsleiter Vicente Cerrato-Horst. „Aber nicht erst bei Hitzewarnungen, sondern auch vorbeugend. In diesem Zusammenhang ist die Broschüre sehr wichtig, die nun verteilt wird, ehe der Sommer begonnen hat. Denn Prävention ist entscheidend.“

Die ersten Flyer wurden heute (16.4.) im Landratsamt unter anderem an Vertreterinnen und Vertreter von Pflegeheimen verteilt. Das Faltblatt gibt konkrete Verhaltenstipps für Hitzephasen, zählt auf, wer durch Hitze besonders gefährdet ist – zum Beispiel Menschen ab 65 Jahren, Schwangere, Kleinkinder und Menschen, die im Freien arbeiten – und benennt Symptome hitzebedingter Gesundheitsfolgen sowie Sofortmaßnahmen. Zu diesen gehören etwa ausreichend Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr bei Flüssigkeitsmangel, Abkühlungen bei einem Sonnenstich, die Verwendung bestimmter Salben bei starkem Hitzausschlag und der Anruf beim Rettungsdienst (112) bei Hitzekollaps oder Hitzschlag.

„Auch diese beiden schlimmsten Folgen extremer Hitze können bei entsprechendem Verhalten gut vermieden werden“, so Cerrato-Horst. „Dazu gehört es, Hitze zu meiden, die Wohnung und den eigenen Körper kühl zu halten.“

Der Hitzeaktionsplan berücksichtigt aber auch Auswirkungen des Klimawandels und rät etwa zu Flächenentsiegelungen beziehungsweise -begrünungen und -beschattungen in Orten mit hoher Wärmebelastung. Für entsprechende Vorkehrungen gibt es Fördergelder für Kommunen, öffentliche Einrichtungen und private gemeinnützige Träger. Kommunen können sich dazu von der Fördermittelberaterin im Landratsamt, Ulrike Büchner, beraten lassen (Telefon 06062 70-3765; E-Mail u.buechner@odenwaldkreis.de).