15 Erzieherinnen schließen
KiSS-Fortbildung erfolgreich ab

In elf Odenwälder Kindertagesstätten gibt es seit kurzem die ersten 15 zertifizierten KiSS-Erzieherinnen. KiSS steht für „Kindersprachscreening“. Es ist ein Verfahren, das vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration entwickelt wurde, um den Sprachstand von Kindern systematisch zu überprüfen. Durchgeführt wird es von entsprechend geschulten Erzieherinnen und Erziehern in den Kindertagesstätten.

Beim Odenwaldkreis ist die Sprachheilbeauftragte und KiSS-Sprachexpertin des Gesundheitsamts, Alexandra Bernhard, für den theoretischen Teil der Schulung zuständig. Daran schließt sich eine praktische Phase in den Kindergärten an, die mit einer Supervision durch Bernhard endet.

Wer Theorie und Praxis erfolgreich absolviert hat, erhält das Zertifikat, das einen als KiSS-Erzieherin oder -Erzieher ausweist. „Je früher Auffälligkeiten in der sprachlichen Entwicklung von Kindern erkannt werden, desto mehr Erfolg haben therapeutische Schritte. Nun haben wir in elf Kindertagesstätten geschulte Fachkräfte, die Kinder einschätzen und Familien unterstützen“, freut sich Bernhard. Auch nach dem Lehrgang bleibt sie Ansprechpartnerin für die Erzieherinnen und Erzieher. Sie begleitet die Kindertagesstätten bei der Auswertung des Screenings und teilt den Eltern das Ergebnis und ihre Empfehlung mit.

Alexandra Bernhard ist zudem Ansprechpartnerin für alle Kindertagestätten und Eltern zu sämtlichen Fragen rund um die Sprachentwicklung von Kindern. Das Angebot ist kostenfrei. Die Sprachheilbeauftragte ist unter Telefon 06062 70-297 oder per E-Mail an a.bernhard@odenwaldkreis.de zu erreichen.

Auf Grund des Erfolgs des ersten Kurses und der großen Nachfrage werden im Oktober und November zwei weitere Kurse angeboten. Wer Informationen dazu oder zum Screening selbst hat, kann sich ebenfalls bei Bernhard melden.

Wie funktioniert KiSS?

Voraussetzung für die Testung ist das Einverständnis der Erziehungsberechtigten. Das Verfahren ist für alle Kinder geeignet, die zwischen vier und viereinhalb Jahre alt sind und ein- oder mehrsprachig aufwachsen. Die ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher gehen mit den Kindern spielerisch einen Screeningbogen durch. Dabei werden die Spontansprache, das Sprachverständnis, der Wortschatz, die Artikulation, sowie die Grammatik und auditive Wahrnehmung und Verarbeitung überprüft. Auch Hinweise auf eine Stimm- oder Redeflussstörung finden dabei Beachtung. Die Erkenntnisse werden durch Angaben der Eltern und der pädagogischen Bezugsperson im Kindergarten ergänzt. Im Anschluss wird ein Profil erstellt, das die Einschätzung des Sprachstands wiedergibt. Dieser wird in eine von drei Kategorien eingeteilt: sprachlich unauffällig, sprachpädagogisch förderbedürftig oder medizinisch abklärungsbedürftig. Dadurch können frühzeitig, wenn nötig, passende Maßnahmen eingeleitet werden. Dazu zählen zum Beispiel eine weiterführende Diagnostik oder Sprachtherapie.

Wo gibt es KiSS?

In diesen elf Kindertagesstätten wird das Kindersprachscreening KiSS bereits angeboten:

  • Kindergarten Beerfurth/Reichelsheim
  • KiTa „Am Stadthaus“ in Michelstadt
  • KiTa „Am Campus“ in Michelstadt
  • Integratives Montessori Kinderhaus e.V. in Michelstadt
  • Christliche KiTa Senfkorn in Michelstadt
  • Kindergarten „In der Kellerei“ in Michelstadt
  • Naturkindergarten „Feuersalamander“ in Michelstadt
  • Kindergarten „Am Wiesental“ in Steinbuch
  • Kindergarten „Kräuternest“ in Rehbach
  • Kindergarten „Zur Wichtelburg“ in Würzberg
  • Kindergarten „An der Basilika“ in Steinbach