Denkmalbeirat betont
denkmalgeschützte Anlagen in Dörfern

Der Denkmalbeirat des Odenwaldkreises hat sich in seiner jüngsten Sitzung im Haus der Energie in Erbach mit mehreren Themen befasst – zum Beispiel mit der Idee, ein Backhaus auf der denkmalgeschützten Wallanlage in Michelstadt aufzustellen. Mit Blick auf die Bedeutung der Anlage, wie sie in der Denkmaltopographie Odenwaldkreis festgehalten ist, sprach sich der Denkmalbeirat einstimmig gegen dieses Bauvorhaben aus.

Allgemein wurde festgestellt, dass in der Denkmaltopographie hauptsächlich der historische Innenbereich der Städte als Gesamtanlage ausgewiesen ist. Es fehlen jedoch die ebenso schützenswerten Bereiche der Odenwalddörfer. Damit hier das Erscheinungsbild der regionalen Baukultur mit den Fassadenverschindelungen, den hohen Untergeschossen in Sandstein und den Steildächern mit Tonziegeln rechtlich gesichert werden, sollen Vorschläge für denkmalgeschützte Gesamtanlagen in den Dorfbereichen des Odenwaldkreises von den Mitgliedern des Denkmalbeirats zusammengestellt werden.

Ein weiteres Thema waren Beschädigungen von historischen Grenzsteinen, zum Beispiel durch Holzrückarbeiten. Gemäß den Ausführungen der Denkmaltopographie Odenwaldkreis sind alle Grenzsteine – soweit sie in den vergangenen Jahrhunderten gesetzt worden sind – unter Denkmalschutz gestellt. In diesem Zusammenhang wurde erwähnt, dass sogenannte Obmänner sich um diese Kleindenkmäler kümmern. Es werden jedoch dringend neue Personen gesucht, die diese Kleinode sichern.

Zudem wurde berichtet, dass in Hesselbach ein Limesinformationszentrum des Landes Hessen eingerichtet werden soll. Der geplante Standort liegt unmittelbar an dem ehemaligen Römer-Kastell am Odenwaldlimes. Zurzeit ist eine Präsentation in Vorbereitung. Mit der Ausführung ist eventuell im ersten Halbjahr 2024 zu rechnen.

Im Bericht der Unteren Denkmalschutzbehörde wurden mehrere Objekte aus Michelstadt und Erbach vorgestellt, an denen zurzeit Baumaßnahmen durchgeführt werden.