Arbeitslosenquote im Odenwaldkreis stabil bei 4,7 Prozent

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Bürgerinnen und Bürger im Odenwaldkreis ist im Juni um 28 Personen auf 2.457 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind allerdings 457 Personen mehr arbeitslos gemeldet. Betrachtet man die beiden Rechtsgebiete getrennt, so ist ein Rückgang um zehn auf 1.624 Personen im Vergleich zum Vormonat in der Zuständigkeit des Kommunalen Job-Centers (SGB II) zu verzeichnen. Die Arbeitslosigkeit im Zuständigkeitsbereich der Erbacher Arbeitsagentur ist dagegen angestiegen, so waren 38 Personen mehr gemeldet als im Mai. 

Den größten Rückgang gab es bei den arbeitslos gemeldeten Frauen, ihre Anzahl ging um sieben auf 1.182 zurück. Ebenfalls ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren rückläufig: Hier waren es vier weniger als im Vormonat (gesamt 300). Einen weiteren Rückgang gab es bei den arbeitslosen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ohne deutschen Pass, hier ging die Zahl der gemeldeten Personen um zwei auf 1.117 zurück. Bei den arbeitslosen Personen über 50 Jahre wurde ein Anstieg um sieben auf 748 verzeichnet. 

Im Bereich der Agentur für Arbeit Erbach lag die Arbeitslosigkeit mit 833 Personen deutlich über der von Mai 2023 mit 795 Personen. Somit sind im Bereich SGB III 38 Personen mehr arbeitslos als noch vor einem Monat. Gegenüber vor einem Jahr (696 arbeitslos gemeldete Personen) ist die Anzahl sogar um 137 Personen gestiegen. Auch die Quote von Juni 2022 mit 1,3 Prozent ist deutlich auf nun 1,6 Prozent im Juni 2023 angestiegen. Eine Ursache: Unternehmen sind aufgrund der aktuell leicht schwächelnder Wirtschaftslage zurückhaltender bei Einstellungen. 

Im Juni hat das Kommunale Job-Center 2.442 Bedarfsgemeinschaften (51 weniger als im Mai) betreut. Die Anzahl der Personen in den Bedarfsgemeinschaften ist im Vergleich zum Vormonat um 165 auf 5.375 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist jedoch ein deutlicher Anstieg um 580 sichtbar. 

Im vergangenen Monat waren im Odenwaldkreis 588 freie Arbeitsstellen gemeldet, was einem erneuten Rückgang um 7,0 Prozent im Vergleich zum Mai und ein Anstieg um 10,5 Prozent zum Vorjahr entspricht. Die gemeldeten Arbeitsstellen verteilen sich unter den ersten drei Bereichen mit 121 bei den Fertigungstechnischen Berufen, gefolgt von Verkehrs- und Logistikberufen mit 73 sowie Fertigungsberufen mit 64 Stellen. 

Mit dem anhaltenden Rückgang von gemeldeten Arbeitsstellen wird deutlich, dass der zuvor robuste Arbeitsmarkt im Odenwaldkreis rückläufig ist. Es bleibt abzuwarten, ob die derzeitige Insolvenz-Welle auch im Odenwaldkreis bei Groß- und Mittelstand Spuren hinterlässt. 

Mit einer Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent liegt der Odenwaldkreis weiterhin unter der hessischen Quote von 5,1 Prozent. Im südhessischen Vergleich liegt er hinter der Bergstraße mit einer Quote von 4,3 Prozent. Danach folgen der Landkreis Darmstadt-Dieburg mit 4,6 Prozent. Schlusslicht ist der Kreis Groß-Gerau mit 5,7 Prozent.