Hochadelige Ehen als gute Partien – Erdmuthe Gräfin zu Erbach wird Fürstin zu Nassau-Saarbrücken

Die Wahl fiel auf ihn. Diesen tadellos gekleideten Fürsten hier im Bild traf die junge Gräfin Sophie Erdmuthe aus dem Hause der Grafen zu Erbach 1742 bei der Kaiserkrönung in Frankfurt. Sie sollte sich dort zwischen einigen „guten Partien“ entscheiden und ließ ihren Vater schließlich wissen: Wenn es denn sein muss, so sei es der Fürst von Saarbrücken. – Erdmuthe schenkte Wilhelm Heinrich Fürst von Nassau-Saarbrücken fünf Kinder, während er für sein Genussleben bekannt war und als Offizier Karriere machte. Seine Eskapaden bewogen die Fürstin dazu, sich zeitweilig in das Amtsstädtchen Ottweiler zurückzuziehen. Die dort, mit Hilfe ihrer Anweisungen hergestellten feinen Porzellanwaren zeugen von ihrem guten Geschmack. Doch Erdmuthe war eine Persönlichkeit mit noch ganz anderen Fähigkeiten: Sie begleitete ihren Gemahl an den Hof Ludwigs XV. und fand, die französische Sprache vortrefflich beherrschend, Zugang zur Crème de la Crème der Pariser Gesellschaft. Beeindruckend sind ihre Kontakte zu den Geistesgrößen Voltaire und Rousseau sowie dem Literaten Diderot und dem Naturwissenschaftler d' Alembert. – Der Aufsatz gibt einen Einblick in royale Verhältnisse im 18. Jahrhundert, im Besonderen in das Leben einer bemerkenswerten Fürstin, aus der Grafschaft Erbach stammend.

 (Zusammenfassung von Jeannette Schmidt-Herrmann)