Integrationslotsen erhalten Zertifikate von Sozialministerin Heike Hofmann

Zur feierlichen Übergabe der Zertifikate an 15 Integrationslotsende im Odenwaldkreis und zur Vorstellung des Integrations-und Teilhabekonzepts hatte das WIR-Vielfaltszentrum am Mittwoch (3. September) ins Landratsamt eingeladen. Die Lotsinnen und Lotsen – auch WIR-Lotsende genannt – unterstützen Zugewanderte dabei, im Odenwaldkreis anzukommen und sich zurechtzufinden. Das Konzept dient als Leitfaden für konkrete Arbeit, um die Integration und Teilhabe im Kreis weiter voranzutreiben. 

Erster Kreisbeigeordneter Oliver Grobeis begrüßte zu diesem freudigen Anlass Heike Hofmann, Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, im Sitzungssaal der Kreisverwaltung: „Ich bedanke mich bei allen, die einen Anteil an dem neuen Konzept haben. Dazu zählt auch das Ministerium, das mit seiner Förderung der WIR-Koordination die Arbeit überhaupt erst möglich macht. Leben hauchen den theoretischen Überlegungen viele Ehrenamtliche ein. Neu dabei sind die Integrationslotsinnen und -lotsen, denen ich herzlich zur erfolgreichen Qualifikation gratuliere. Vielen Dank für Ihr Engagement.“ Den Glückwünschen und dem Dank schloss sich Ministerin Hofmann an, als sie die Zertifikate an die Lotsinnen und Lotsen übergab: „Neben dem, was Sie in der Schulung gelernt haben, bringen Sie Ihre eigenen Erfahrungen mit in das Programm ein. Mit diesem Gesamtwissen helfen Sie nun anderen, ihren Weg zu finden. Ihre ehrenamtliche Arbeit ist in das WIR-Vielfaltszentrum eingebunden und wird von den fachkundigen Kolleginnen dort unterstützt.“ Hofmann betonte, dass es besonders in Zeiten, in denen ein Rechtsruck durchs Land spürbar ist und Politik auf dem Rücken der Migrantinnen und Migranten gemacht werde, wichtig sei zu zeigen, dass Integration gelebt wird und erfolgreich ist. „Hessen soll vielfältig und offen sein, das will ich gemeinsam mit Ihnen erhalten.“ 

Die Veranstaltung war zugleich der Startschuss für die Umsetzung des Integrations- und Teilhabekonzepts. „Aus Papier soll nun gelebte Praxis werden“, erklärte Petra Karg, Leiterin der Stabsstelle Chancengleichheit, Integration und Diversität. „Dabei soll lokalen Gegebenheiten Rechnung getragen werden, die Maßnahmen sollen an die Bedürfnisse und Möglichkeiten vor Ort angepasst werden.“ Den Weg zum nun vorliegenden Konzept skizzierten Christin Hauer, Rebecca Spahn und Clara Musiol-Peters. Als Basis dient der Integrationsmonitor, der bereits 2022 erstellt wurde. Mit Hilfe der dort gesammelten Erkenntnisse erarbeiteten Fachgruppen ab Juni 2023 das Konzept. Dabei waren nicht nur hauptamtliche Kräfte aus der Verwaltung, sondern auch viele Engagierte aus Vereinen, Institutionen und Organisation im Odenwaldkreis. Die Ergebnisse der Gruppen zu den Themen Bildung und Sozialisation, Gesundheit, Kultur und Sport, Arbeitsmarkt und soziale Sicherung, Kommunikation und Öffnung der Verwaltung sowie gesellschaftlicher Zusammenhalt und Partizipation wurden von den Mitarbeiterinnen des WIR-Vielfaltszentrums in dem über 90 Seiten umfassenden Konzept zusammengetragen. Es ist ab sofort auf der Homepage des Odenwaldkreises www.odenwaldkreis.de (Suchbegriff Integrationskonzept) aufrufbar. 

Die Integrationslotsinnen und -lotsen unterstützen ab sofort Zugewanderte im Kreis dabei, sich zurechtzufinden. Sie können zum Beispiel bei dem Besuch von Ämtern oder ärztlichen Praxen begleiten, bei dem Ausfüllen von Formularen helfen oder Informationen zum Leben im Odenwaldkreis geben (Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten Freizeitangebote und weiteres). Wer die Hilfe einer Lotsin oder eines Lotsen in Anspruch nehmen möchte, kann das entsprechende Formular auf der Homepage der Kreisverwaltung www.odenwaldkreis.de (Suchbegriff WIR-Lotsen) ausfüllen. Die Mitarbeiterinnen des WIR-Vielfaltszentrums stimmen den Einsatz dann ab.