Förderverein unterstützt Lern- und
Forschungszentrum Odenwald

Das Lern-  und Forschungszentrum Odenwald (LefoO) ist in punkto Digitalisierung zu einem festen Partner von Firmen in der Region geworden – nicht zuletzt in der Ausbildung junger Leute. Um seine Arbeit zu unterstützen, ist nun aus dem Kreis der Unternehmerschaft ein Förderverein gegründet worden.

Landrat Frank Matiaske würdigt das Engagement der Unternehmen ausdrücklich: „Ihr Einsatz zeigt, dass sie Verantwortung tragen und wie sehr sie das LefoO schätzen. Ohne digitales Know-how ist die Arbeitswelt schon längst nicht mehr denkbar, und diese Entwicklung wird exponentiell zunehmen. Dass sich Firmen mit Hilfe des LefoO hier gut aufstellen können, wird sich positiv auf die ganze Region auswirken.“

Zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins gehören die Unternehmen Pirelli, Maul, Koziol, Hotz Dialogmarketing und Werkzeug- und Formenbau Vogel sowie die Sparkasse Odenwaldkreis, die Industrievereinigung Odenwaldkreis und das Berufliche Schulzentrum Odenwaldkreis, in dem das LefoO beheimatet ist.

Vorstandsvorsitzender des neuen Vereins ist Christian Heckmann, Ausbildungsleiter bei Pirelli. Er sagt: „Die Gründung des Fördervereins freut mich wirklich sehr, weil es Jugendlichen in der Region frühzeitig einen praxisnahen Zugang zu zukunftsweisenden industriellen Technologien bietet und gezielt die Kompetenzen stärkt, die der Odenwald braucht. Das LeFoO verknüpft schulisches Lernen mit modernsten Fertigungs- und Digitalisierungstechnologien und schafft einen Qualifizierungsraum, der sowohl den Jugendlichen als auch den Mitarbeitenden der im Förderverein aktiven Unternehmen direkt zugutekommt. Der Förderverein bündelt die Kräfte von Wirtschaft und Bildung und sichert die langfristige Unterstützung des LeFoO – ein entscheidender Baustein für die stete Weiterentwicklung des Industriestandorts Odenwald.“

Vor gut einem Jahr war deutlich geworden, dass das Zentrum eine Unterstützung braucht, um weiterarbeiten zu können. Darüber hatte auch der Wirtschaftsbeirat der kreiseigenen Wirtschaftsförderung beraten, die das LefoO von Anfang an begleitet. Als wichtig wurde die Gründung eines Fördervereins erachtet, die nunmehr erfolgt ist.

„Wir wurden sozusagen Opfer des eigenen Erfolgs“, so der LefoO-Leiter Thorsten Wohlgemuth. „Unsere Arbeit hat mit etwa 200 Teilnehmenden pro Woche mittlerweile eine ganze neue Dimension angenommen.“ Ein Beispiel von vielen ist die Fortbildung von Auszubildenden von Pirelli in Sachen 3D-Scan und -Druck.

Jenseits der 3D-Technik bietet das LefoO praxisnahen Unterricht und Fortbildungen in vielen weiteren Feldern an, zum Beispiel in der AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality), in CAD-Anwendungen bis hin zu Game Development Tools und der Erstellung sogenannter Virtueller Zwillinge. Mit ihnen werden Räume – etwa von Unternehmen, aber auch von historischen Gebäuden – in detaillierte 3D-Modelle umgewandelt, was eine Basis für vielfältige Anwendungen bietet.

Im Jahr 2020 mit Unterstützung des Odenwaldkreises gegründet, wurde das Zentrum immer mehr zu einem gefragten Partner - auch außerhalb des Odenwalds. So bietet es im Rahmen der großen Bildungskonferenz der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk Ende November dieses Jahres gleich zwei Workshops an. Thema der Konferenz sind neueste Trends rund um Künstliche Intelligenz und digitale Tools in der beruflichen Bildung.

„Wir freuen uns sehr über das Interesse aus Industrie und Handwerk“, sagt Wohlgemuth. Auch für das Hessische Kultusministerium, das die Partnerschaft zwischen Grundschulen und Berufsschulen sowie dem Handwerk ausbauen will, ist das LefoO ein Best-practice-Beispiel, wie er erläutert.

Das Land Hessen sieht in dem Zentrum überdies einen idealen Standort für das „Kompetenzzentrum für Digitalisierung im ländlichen Raum“ in Südhessen, das am Montag (1.12.) eröffnet werden soll. Dank dieser Förderung kann gerade die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen unterstützt werden. Neben dem Förderverein ist auch diese Kooperation wichtig für den Fortbestand des LefoO.