Als Ermutigung, bei sexuell motivierten Übergriffen nicht wegzusehen, führt der Odenwälder Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt auch in diesem Jahr die Aktion „Einmischen erwünscht“ durch. Dazu werden mit dem Beginn der Biergarten- und Freibadsaison vor allem in gastronomischen Betrieben und Freibädern speziell gestaltete Bierdeckel und Banner verteilt, die mit mehreren Motiven für derartige Übergriffe sensibilisieren. Diese fangen nicht erst bei unerwünschten Berührungen an, sondern schon bei anzüglichen Bemerkungen oder Gesten beziehungsweise schamlosem Anstarren.
„Sexuelle Grenzverletzungen gehören auch im Jahr 2025 zur alltäglichen Realität vieler Betroffener, sowohl im öffentlichen Raum, in Clubs, auf Festen, aber auch im privaten Umfeld und Internet“, so die Gleichstellungsbeauftragte des Odenwaldkreises, Petra Karg, und Carmen Mundelius von der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Odenwaldkreises. Sie gehören dem Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt an. „Wir machen durch die Aktion auf das Thema aufmerksam, regen zum Austausch darüber an und wollen Mut machen, Zivilcourage zu zeigen und Opfer zu schützen.“ Auf den Bierdeckeln und Bannern finden sich auch Tipps, wie man sich als Außenstehender in solchen Situationen verhalten kann.
Karg und Mundelius freuen sich über die große Resonanz, die die Aktion im vergangenen Jahr gefunden hatte. Unter anderem wurden in 18 gastronomischen Betrieben Bierdeckel verteilt sowie in je zwei Freibädern und Sportvereinen mehrere Banner. „Wir sind bei den Beteiligten durchweg auf offene Ohren gestoßen“, resümiert Karg.
„Wir freuen uns, dass mit der Aktion ,Einmischen erwünscht‘ auf Grenzüberschreitungen aufmerksam gemacht wird“, sagte der Schwimmmeister im Freibad Reichelsheim, Tobias Steiner, anlässlich der Kampagne 2024. „Nicht nur die Badeaufsicht, sondern auch die Besucher selbst können dazu beitragen, dass der Besuch im Freibad für alle ein schönes Erlebnis ist.“
In diesem Jahr werden die Bierdeckel und Banner in rund 20 gastronomischen Betrieben sowie in je zwei Freibädern, Sportvereinen und Schulen verteilt. Karg und Mundelius danken allen Kooperationspartnern, „die damit ein sehr wichtiges Signal gegen Gewalt setzen“.