Lob für verlässliche Notfallversorgung
im Odenwaldkreis

Der Rettungsdienst des Odenwaldkreises blickt auf ein einsatzreiches Jahr 2025 zurück. Trotzdem ist es allen Verantwortlichen wieder gelungen, eine jederzeit verlässliche und hochwertige Notfallversorgung im gesamten Kreisgebiet sicherzustellen. Dafür dankte Landrat Frank Matiaske stellvertretend dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD), Dr. Bernhard Krakowka: „Mit seiner großen Erfahrung als Notarzt und Ausbilder von Notfallsanitätern und Rettungssanitätern müssen wir uns im Odenwaldkreis um die Qualität des Rettungswesens keine Sorgen machen.“

In Deutschland sind die Landkreise und kreisfreien Städte Träger des Rettungsdienstes und für die Organisation der Notfallversorgung zuständig. So arbeitet Dr. Krakowka für die Kreisverwaltung sehr eng mit dem Gesundheitszentrum Odenwaldkreis, der Asklepiosklinik Bad König sowie dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zusammen, welcher im Auftrag des Kreises den allergrößten Teil des Rettungsdienstes übernimmt. „Wir haben hier sehr kompetente, zuverlässige und starke Partner an unserer Seite“, so Dr. Krakowka.

Im zu Ende gehenden Jahr gab es insgesamt 19.000 rettungsdienstliche Einsätze im Odenwaldkreis. Darunter waren 2.200 Fälle, in denen auch ein Notarzt hinzugezogen werden musste. Im Odenwaldkreis gibt es 35 Notärztinnen und Notärzte, die regelmäßig Dienste übernehmen.

Im zu Ende gehenden Jahr wurde die gesetzlich vorgeschriebene Frist von zehn Minuten, innerhalb derer ein Rettungswagen am Einsatzort sein muss, im kreisweiten Durchschnitt zu 87 Prozent eingehalten. „Das ist ein sehr guter Wert“, so Dr. Krakowka. Er selbst ist auch immer wieder als Notfallmediziner unterwegs. „Ich bin Arzt geworden, um Patientinnen und Patienten zu helfen. Diese konkreten Einsätze möchte ich bei all meiner Verantwortung für die Gesamtorganisation des Rettungsdienstes nicht missen.“

Hohe Qualität in der Fortbildung von Sanitäterinnen und Sanitätern

Einen großen Schwerpunkt seiner Arbeit stellt dabei die Fortbildung von Notfallsanitäterinnen und -sanitätern sowie Rettungssanitäterinnen und -sanitätern dar. Die Standards dafür hat er mitentwickelt. „Diese Schulungen, die wir gemeinsam mit einer Trainer- und Arbeitsgruppe mit dem DRK durchführen, sind unerlässlich, um einen guten Rettungsdienst zu gewährleisten.“ Derzeit finden die Jahrespflichtfortbildungen für das Rettungsdienstpersonal statt, bei denen an die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen von Notfallsanitäter-Überprüfungen die Zertifikate vergeben werden.

Das Foto zeigt das Bild, das die Kamera des Laryngoskops bietet (Luft- und Speiseröhre).
Blick in den Hals: Das Bild, das die Kamera bietet, zeigt die Luftröhre mit Stimmbändern (oben) und die Speiseröhre (unten).

Die Anforderungen an die Notfall- und Rettungssanitäter sind sehr hoch. Sie müssen im Einsatz sehr schnell erkennen, woran jemand leidet, und sofort die richtigen Maßnahmen einleiten. Allein für das DRK sind insgesamt rund 200 Einsatzkräfte in Rettungs- und Krankentransportwagen unterwegs.

Das Foto zeigt Landrat Matiaske, den ÄLRD Dr. Krakowka und Mark Trautmann vom DRK in einem Rettungswagen bei der Beatmung einer Übungspuppe.
Behandlung: Mit Hilfe der Video-Laryngoskopie kann der Patient schließlich intubiert und beatmet werden. Mit im Rettungswagen ist Notfallsanitäter Mark Trautmann vom DRK.

Auch Landrat Matiaske zollt den Rettungsdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeitern seinen Respekt: „Wir können sehr dankbar sein, dass wir so viele gut ausgebildete Frauen und Männer haben, die diese anspruchsvolle und mitunter körperlich und psychisch sehr belastende Arbeit für uns alle tun.“ Einsätze, deren Bilder man nicht so schnell wieder vergisst, kennt auch Dr. Krakowka: „Gerade nach schweren Unfällen oder Notfällen mit Kindern sind Menschen sehr wichtig, mit denen man sich austauschen kann.“

Dreh- und Angelpunkt des Rettungsdienstes ist die Zentrale Leitstelle, deren Mitarbeiter ebenfalls zur Kreisverwaltung gehören und die verantwortungsvolle Aufgabe der Bewertung von Notrufen, der Alarmierung und Steuerung leisten. Hier ist Dr. Krakowka für die medizinischen Vorgaben und Standards verantwortlich. „Auch hier ist unbedingt ein hohes Qualitätsniveau einzuhalten“, betont er.

Dank für ehrenamtliches Engagement in Voraushelfer-Gruppen

Stolz ist Dr. Krakowka auf das gut funktionierende System der so genannten Voraushelfer. Das sind geschulte, ehrenamtlich tätige Frauen und Männer, die fachkundig Notfallhilfe leisten, bevor der Rettungswagen beziehungsweise der Notarzt eintrifft. Im Kreis gibt es 17 Voraushelfer-Gruppen, die eine wohnortnahe Erstversorgung von Menschen in Not gewährleisten. Auch hier bietet Dr. Krakowka gemeinsam mit dem DRK immer wieder Fortbildungen an – zuletzt im Herbst dieses Jahres zum Thema Notfälle von Kindern.

In den 17 Gruppen sind 135 Helferinnen und Helfer aktiv. Sie sind kein Bestandteil des Rettungsdienstes, werden aber im Bedarfsfall von der Zentralen Leitstelle alarmiert. Zwölf der 17 Gruppen sind beim DRK angeschlossen, vier bei Freiwilligen Feuerwehren und eine beim DLRG. „Ich danke allen, die hier mitmachen. Sie erfüllen eine extrem wichtige Aufgabe, in der es unter Umständen um Leben und Tod gehen kann“, so Dr. Krakowka. Und Landrat Matiaske betont: „Was generell für den Einsatz ehrenamtlichen Engagements im Odenwaldkreis gilt, trifft auch hier zu: Ohne solche aktiven Frauen und Männer wäre unsere Region um vieles ärmer.“

Nah an landes- und bundesweiten Diskussionen über den Rettungsdienst

Positiv für den Odenwaldkreis ist, dass Dr. Krakowka nah am Puls der landes- und bundesweiten Diskussionen über die Ausgestaltung des Rettungsdienstes ist. So ist er der 1. Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst Deutschland sowie Moderator derjenigen Arbeitsgruppe, die im Auftrag des Hessischen Gesundheitsministeriums medizinische Ausbildungsalgorithmen für Notfallsanitäter entwickelt.

„Dank dieses Engagements bekommen wir landes- oder bundesweite Entwicklungen früh mit, können uns darauf einstellen und die Herausforderungen des Rettungswesens in einem ländlichen Raum einbringen“, hebt Landrat Matiaske hervor. „Das ist ein großes Pfund.“