Mit Fördermitteln in Höhe von knapp 470.000 Euro werden etliche Projekte im Odenwald unterstützt. Landrat Frank Matiaske übergab die Förderbescheide heute Vormittag (15.8.) im Landratsamt und dankte den Empfängern für „ihr großes Engagement zugunsten der Region, sowohl mit Blick auf die Gesundheitsversorgung und den Tourismus als auch auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Es handelt sich um so genannte LEADER-Mittel, Gelder der Europäischen Union und des Landes Hessen, die gemäß der Richtlinie des Landes zur Förderung der Regionalentwicklung in ländlichen Räumen vergeben werden.
Der größte Posten sind rund 196.000 Euro. Sie kommen einem Erweiterungsbau an der Cafeteria des Therapiezentrums Janowicz in Oberzent zugute. Ziel ist die Stärkung der einzigen ambulanten Reha-Klinik für orthopädische und traumatologische Erkrankungen im ländlichen Raum zwischen Darmstadt, Heidelberg und Aschaffenburg, und damit der Daseinsvorsorge in der Region. Insgesamt kostet das Vorhaben rund 532.000 Euro. Gefördert werden Baumaßnahmen an der Cafeteria, die zu klein geworden ist, und im Außenbereich, die Anschaffung einer Küche und von Sitzgelegenheiten sowie Planungsleistungen. Max Janowicz bedankte sich für die Förderung. Das Projekt trage wesentlich dazu bei, „dass die Patienten sich wohler fühlen“.
Rund 176.000 Euro gibt es, um für zwei Jahre eine Vollzeitstelle zur Umsetzung des Informationsangebots „Lernorte Burglandschaft“ im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald zu finanzieren. Zuwendungsempfänger ist der Verein Burglandschaft e.V. im bayerischen Eschau. Dessen Geschäftsführer Dr. Jürgen Jung sagte, es gehe darum, „Burgen als Bildungsorte neu zu definieren“. Er nahm den Förderbescheid gemeinsam mit der Breuberger Bürgermeisterin Deirdre Heckler entgegen. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Die „Lernorte“ sollen in Kooperation mit dem Geo-Naturpark an mindestens zehn Burgen oder Schlössern im Odenwald mit jeweils einem 3D-Modell, einer Infotafel, einem Info-Folder, einem digitalen Einzelkonzept und einer digitalen Burgen-Schnitzeljagd realisiert werden. Die Gesamtkosten für dieses Projekt liegen bei rund 231.000 Euro.
Mit rund 12.500 Euro wird die Erstellung einer Machbarkeitsstudie in der Gemeinde Höchst gefördert. Es geht um die Errichtung eines Mehrgenerationenparks in der Kerngemeinde. Ziel ist die fachliche Prüfung, ob und wo ein Treffpunkt für Jung und Alt geschaffen werden kann und wie dieser im Gesamtkonzept mit dem vorhandenen Kinderspielplatz und dem Weg zum Ortskern sinnvoll eingebunden werden kann. Alles in allem kostet die Studie rund 18.600 Euro. Klaus Sauer, Beigeordneter der Gemeinde, sagte, „Jung und Alt zusammenzubringen wird immer wichtiger“.
Wer Projekte in der Regionalentwicklung fördern lassen will, muss einen Antrag stellen. Die Anträge werden im Förderausschuss der in Erbach ansässigen Interessengemeinschaft Odenwald, kurz IGO, auf die Förderwürdigkeit hin gesichtet und priorisiert. Danach prüft die für Regionalentwicklung zuständige Abteilung im Landratsamt die Anträge auf die Förderfähigkeit und stellt die Bescheide aus, die der Landrat dann übergibt. Landrat Matiaske dankte Marion Fischer und Marina Hartmann von der Bewilligungsstelle, die ebenfalls an der Bescheidübergabe teilnahmen. Janowicz, Jung und Sauer bedankten sich für die „sehr gute Beratung“ durch die IGO und die Bewilligungsstelle.
Dieses Mal ist die IGO aber nicht nur im Vorfeld tätig gewesen, sondern ist auch selbst Fördermittel-Empfängerin. Ihr Regionalbudget 2025 wird mit 84.000 Euro bezuschusst. Insgesamt umfasst dieses Budget rund 112.00 Euro. Dieses Geld leitet die IGO an 15 Kleinprojekte weiter. Für die IGO nahmen den Förderbescheid Geschäftsführerin Rekha Krings, die stellvertretende Geschäftsführerin Anne Aßmus und Ines Günther-Laake entgegen. Außerdem bekommt die IGO Fördergelder in Höhe von rund 6.500 Euro für eine vorgeschriebene externe Evaluierung ihrer Arbeit.