Aktuelle Straßensperrungen im Odenwaldkreis
Vollsperrung OD Brensbach-Affhöllerbach vom 2. Juni bis 25. Juli 2025 zur Erneuerung der Tragschicht
Vollsperrung der L 3119 in der Ortsdurchfahrt Finkenbach zwischen Einmündung „Im Breischengrund“ und Einmündung „Hinterbacher Straße“
vom 23. Juni bis 8. September 2025 (Bauabschnitt 3) zur Erneuerung der Fahrbahn
Vollsperrung der L 3105, Grundstraße 28 – 66 in Unter-Ostern vom 02. Mai bis 29. November 2025 aufgrund Wasserleitungs-, Kanal- und Straßenbauarbeiten
Sperrung der Talbrücke bei Bad König/Zell auf der B 45 seit dem 29. April aufgrund gravierender Mängel. Die Umleitung erfolgt über die Landesstraße L 3318 bis zur L 3349 (bei Vielbrunn) und weiter über die B 47 nach Michelstadt zurück auf die B 45 und ist ausgeschildert.
Informationen zur Sperrung der Zeller Brücke (Stand 5.6.2025)
Am 29. April 2025 wurde die Zeller Brücke auf der Bundesstraße B45 bei Bad König-Zell aufgrund erheblicher Sicherheitsmängel vollständig für den Verkehr gesperrt. Die Brücke überführt sowohl die Bahnstrecke der Odenwaldbahn als auch den Fluss Mümling. Täglich nutzen etwa 15.000 Fahrzeuge diese Verbindung. Die Sperrung ist ein einschneidendes Erlebnis für den gesamten Odenwald.
Warum wurde die Brücke gesperrt?
Die Brücke ist kurzfristig am Dienstagabend, 29. April 2025 in beide Fahrtrichtungen für alle Verkehrsteilnehmenden gesperrt worden.
Aufgetretene Risse im Beton, die bei der jüngsten Brückenprüfung festgestellt worden sind, haben Hessen Mobil dazu veranlasst, zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden keinen Verkehr mehr über die Brücke fahren zu lassen – dies betrifft neben dem motorisierten Verkehr auch den Radverkehr, Fußgängerinnen und Fußgänger.
Wie alt ist die Brücke? Wie lang und breit ist sie?
Die Talbrücke der Bundesstraße 45 über die Mümling und Odenwaldbahn bei Bad König wurde im Jahr 1961 errichtet. Sie erstreckt sich über eine Länge von ca. 116 Meter. Bei einer konstanten Querschnittshöhe des Brückenüberbaus von 1,65 Metern beträgt die Brückenbreite 14,20 Meter, wobei davon 10,70 Meter auf die Fahrbahn entfallen.
Das Bauwerk wurde zuletzt in den Jahren 2010/2011 einer umfangreichen Instandsetzung unterzogen. Dabei wurden die Kappen, die Abdichtung, der Belag und die Übergangskonstruktion, die Schutzeinrichtungen, die Entwässerung und der Beton erneuert bzw. instandgesetzt.
Was für eine Brückenkonstruktion liegt vor? Wann erfolgte die letzte Prüfung?
Bei der Brücke handelt es sich um eine Spannbeton- Hohlkastenbrücke. Der Überbau spannt über drei Felder mit Stützweiten von 37,50 – 41,60 – 37,50 Metern. Der Hohlkasten ist bekriechbar. Bis zu den Untersuchungen am 28. und 29. April 2025 wurde der Zustand des Bauwerks als gut bewertet. Das Bauwerk wurde zuletzt in den Jahren 2010/2011 einer umfangreichen Instandsetzung unterzogen.
Welche Schäden sind aufgetreten?
Nach aktuellen Erkenntnissen ergeben sich bei einer verhältnismäßig großen Anzahl an Spanngliedbrüchen innerhalb eines Querschnitts spanngliedparallele Betonlängsrisse. Aufgrund der bekannten, konstruktiv bedingten Defizite dieser Bauweise aus den 1960er Jahren werden solche Bauwerke von Hessen Mobil mindestens jährlich sondergeprüft.
Bei der letzten Sonderprüfung des Bauwerks am 28. und 29. April 2025 wurden eben solche spanngliedparallelen Betonlängsrisse an den Innenseiten der Hohlkastenstege detektiert und weitergehend untersucht. Die vorgefundenen Risse sind bis zu drei Meter lang mit maximalen Rissweiten von 0,3 - 0,4 Millimeter an der Betonoberfläche. Durch die Ergebnisse ist, einhergehend mit den zuvor schon durchgeführten rechnerischen und bautechnischen Untersuchungen, von Spannstahlbrüchen entsprechend der oben beschriebenen Mechanismen auszugehen.
Zur Wahrung der Stand- und Verkehrssicherheit des Bauwerks und somit schlussendlich zur Gewährleistung der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer ist aufgrund dessen eine Vollsperrung erforderlich. Der Betrieb der untenliegenden Verkehrswege kann Stand heute zunächst aufrechterhalten bleiben.
Wann wird die Brücke abgerissen, wann erfolgt der Neubau?
Beim ersten Termin der Projekt-Task Force am 20. Mai 2025, zu der neben den Fachabteilungen von Hessen Mobil auch die Fachbehörden des Odenwaldkreises, die Kommunen (Bad König und Michelstadt), das Regierungspräsidium Darmstadt sowie Vertreter der Deutschen Bahn, der VIAS und der Polizei zählen, konnten bereits diese weitreichenden und wichtigen Entscheidungen für den jetzt schnellstmöglichen Abriss Anfang August getroffen werden.
So konnten unter Zustimmung der Fachbehörden seit dem 26. Mai 2025 die ersten Vorabmaßnahmen für den Brückenabriss beginnen. Neben Artenschutzmaßnahmen wurden für die spätere Baustellenlogistik erforderliche Gehölzpflege- und Baumfällarbeiten durchgeführt.
Am 4. Juni 2025 informierte der Hessische Minister Kaweh Mansoori im Rahmen eines Vor-Ort-Termins gemeinsam mit dem Präsidenten von Hessen Mobil Heiko Durth über die weitere Planung und aktuellen Sachstand zum Abriss der Brücke. Oberstes Ziel des Hessischen Ministers Kaweh Mansoori ist es, dass die Menschen in der Region schleunigst wieder ohne Umwege und Verzögerungen an ihr Ziel kommen. Der Präsident von Hessen Mobil Heiko Durth ist erfreut darüber, dass gemeinsam mit allen Partnern der Task Force bereits nach solch kurzer Zeit dieser große Schritt, nämlich den Abriss der Brücke, nach vorne gemacht werden kann. Auch Landrat Matiaske begrüßt den konkreten Zeitplan sehr und bedank sich bei dem Hessischen Minister Mansoori für die guten Nachrichten. Er bat aber auch darum, nach der Sprengung nicht nachzulassen. Es sei entscheidend, dass alle Anstrengungen konsequent fortgesetzt werden, um den zügigen Neubau der Brücke sicherzustellen.
Am 2. Juni 2025 wurden bereits die Ausschreibungsunterlagen für den Abriss veröffentlicht. Mitte Juni werden die Angebote geöffnet und Bietergespräche geführt. Die voraussichtliche Zuschlagserteilung an die ausführende Firma soll in der 26. Kalenderwoche erfolgen. Mit Vertragsunterzeichnung der ausführenden Firma kann ab der Kalenderwoche 30 die Baustelle vor Ort eingerichtet werden. Hier ist vorgesehen eine Behelfsbrücke über die Mümling sowie eine Rampe zur B 45 zu errichten, um das Abbruchmaterial abzutransportieren.
Die Brücke selbst wird voraussichtlich in der ersten Augustwoche gesprengt. Im Vorfeld werden durch das ausführende Unternehmen Emissionsgutachten sowie Beweissicherung an den Bestandsgebäuden und an den betroffenen Bahnanlagen erstellt.
Parallel zum Abriss wird weiterhin mit Hochdruck an der Planung der neuen Brücke gearbeitet. Die Ausschreibung für den Bauwerksentwurf ist derzeit in Vorbereitung. Auch bei Planung und Bau der neuen Brücke werden momentan alle Möglichkeiten innovativer Baumethoden und Ausschreibungsverfahren geprüft, damit nach Abriss der Brücke der Neubau ebenso zügig voranschreiten kann.Wie kann man sich über die weiteren Entwicklungen informieren?
Die Öffentlichkeitsarbeit zur Zeller Brücke erfolgt durch Hessen Mobil. Dies ist mit allen beteiligten Behörden abgestimmt.
Ab sofort können Sie aktuelle Infos zur Talbrücke bei Bad König/Zell über WhatsApp erhalten - Hessen Mobil hat einen entsprechenden Kanal eingerichtet: https://mobil.hessen.de/whatsapp
Wie wird der Verkehr umgeleitet?
Die aktuelle Umleitungsstrecke führt von Höchst im Odenwald kommend, über die Landesstraße L 3318 bis zur L 3349 (bei Vielbrunn) und weiter über die B 47 nach Michelstadt zurück auf die B 45.
An der nahgelegenen Umleitungsstrecke über die L 3414 bei Langen-Brombach und von dort aus über die B 47 zurück auf die B 45 bei Michelstadt finden noch Bauarbeiten bis etwa Ende des Jahres statt.
Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen können durch Bad König/Zell fahren. Die Polizei stellt durch regelmäßige Überwachung sicher, dass das Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen eingehalten wird.
Wo fahren die Busse des ÖPNV entlang?
Busse nutzen den Helmertweg in Bad König/Zell.
Wie wirkt sich die Sperrung auf den Schwerlastverkehr aus?
Der Schwerlastverkehr nutzt die ausgewiesene Umleitung. Wie für alle anderen Verkehrsteilnehmer wird es zu Verzögerungen kommen.
Warum fährt die Odenwaldbahn nicht?
Am Nachmittag des 14.05.2025 ist der Bahnverkehr seitens der Betreiberin aufgrund von Sicherheitsbedenken abrupt und ohne Rücksprache mit dem Odenwaldkreis, der OREG mbH oder Hessen Mobil eingestellt worden.
Gibt es einen Schienenersatzverkehr?
Aktuell ist ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Diese verkehren im 30-Minuten-Takt zwischen Erbach und Groß-Umstadt/Wiebelsbach. Außerdem hat die VIAS einen Schienenpendelverkehr zwischen Bad König und Wiebelsbach eingerichtet.
Weitere Informationen und den genauen Fahrplan des Schienenersatzverkehrs gibt es auf der Homepage der VIAS.
Wann können die Züge wieder fahren?
Sobald die Flächen nach dem Brückenabriss geräumt und die Bahnanlagen wiederhergestellt sind, können die Bahngleise wieder genutzt werden. Geplant ist, dass die Züge nach den Sommerferien wieder regulär fahren.
Wie wirkt sich die Sperrung auf die Erreichbarkeit der Schulen aus?
Die Erreichbarkeit der Schulen über die durch die Sperrung betroffenen Linien 30 (Erbach-Höchst-Breuberg) und 35 (Erbach-Brombachtal-Höchst) ist gesichert. Diese Linien dürfen den Helmertweg in Bad-König/Zell nutzen. Selbiges gilt für die Kleinbusse des freigestellten Schülerverkehrs, die die Förderschulen im Odenwaldkreis bedienen.
Die Schulen werden durch die OREG als Träger des ÖPNV im Odenwaldkreis informiert.
Wie wirken sich die Umleitungen auf Anfahrtszeiten für Notfälle, Krankentransporte und Feuerwehreinsätze aus?
Rettungsdienst und Feuerwehren werden über den Helmertweg in Bad König/Zell umgeleitet. Durch engmaschig kontrollierte Parkverbote ist die Durchfahrt sichergestellt.
Die Polizei stellt durch regelmäßige Überwachung sicher, dass das Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen eingehalten wird.