Im Rahmen ihrer zweimal jährlich stattfindenden Betriebsbesuche, die von der Kreisverwaltung unterstützend organisiert werden, waren die Odenwälder Direktvermarkter kürzlich zu Gast bei der Straußenfarm Tannenhof in Schaafheim. Am Rande des Odenwalds züchtet Familie Roth seit 2009 Strauße, insgesamt hält sie 150 Tiere in ihrem rund 30 Hektar großen Betrieb, der seit kurzem auch Vereinsmitglied ist. Inhaberin Stefanie Roth ermöglichte den Teilnehmenden während eines Hofrundgangs Einblicke in die Gattung Strauß sowie in die Haltung der exotischen Tiere.
Die Haltung von Straußen entspricht der des Farmwilds, somit ist bei der Haltung eine doppelte Umzäunung erforderlich und die Halter benötigen für den Besitz der Tiere einen gesonderten Nachweis. Auf der einzigen Straußenfarm Südhessens wird das Futter zum Großteil selbst angebaut. Es besteht aus Getreide, Körnermais, Mineralfutter und Kieselsteinen. Letztere Zutat ist sehr wichtig, damit der Muskelmagen der Tiere richtig arbeitet und die Körner kleingerieben werden können.
Die bis zu 15 Jahre alten Zuchttiere leben in Gruppen zusammen, jede Gruppe hat einen Freilauf von mindestens 2.500 Quadratmetern. Da die Tiere ganzjährig im Freien gehalten werden, steht bei schlechter Witterung ein Unterstand zur Verfügung.
Ein Strauß kann bis zu 150 Eier pro Jahr legen, die jeweils etwa den Inhalt von 24 Hühnereiern haben. Die Eier werden sowohl ausgebrütet als auch zum Verkauf angeboten. Auch die Eierschalen finden durch ihre Verarbeitung zu Schmuck und Dekoration eine nachhaltige Verwendung. Die Jungtiere werden teilweise an andere Betriebe abgegeben oder für die eigene Direktvermarktung großgezogen – mit etwa 15 Monaten werden die Strauße schließlich geschlachtet und zu Fleisch, Federn und Haut weiterverarbeitet. Ein Strauß verfügt über rund 35 Kilogramm Fleisch, das man als Fleischstücke und Wurst verwerten kann und welches über den eigenen Hofladen vermarktet wird. Informationen zur Straußenfarm Tannenhof unter https://straussenfarm-tannenhof.de/.
Nach Beendigung des Rundgangs hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, das umfangreiche Warenangebot kennenzulernen und einzukaufen. Das Fazit aller Beteiligten war, dass es sich bei der Straußenfarm Tannenhof um einen nicht alltäglichen Betrieb handelt, aber dennoch oder deswegen sehr interessant für alle Teilnehmenden war. Die Haltung von Straußen gilt im Odenwald noch immer als eine außergewöhnliche Form der Tierhaltung.
Über die Odenwälder Direktvermarkter e. V.:
In der Gemeinschaft der Odenwälder Direktvermarkter haben sich seit dem Jahr 1988 Landwirte zusammengeschlossen, um ihre selbsterzeugten landwirtschaftlichen Produkte direkt an Verbraucher abzugeben. Die Odenwälder Direktvermarkter verbürgen sich für frische und hochwertige Lebensmittel mit einer nachvollziehbaren Herkunft. Mit einem Einkauf direkt vom Bauern hilft man, die abwechslungsreiche Kulturlandschaft des Odenwaldes zu erhalten. Informationen unter: www.odenwaelder-direktvermarkter.de